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Lesung mit Alice Hasters // 05.03.2020

Lesung mit Alice Hasters // 05.03.2020
Lesung mit Alice Hasters am 05.03.2020

Die etwas andere Autorenlesung

Einen informativen und zugleich aufwühlenden Abend erlebten die rund 100 Besucher unserer Lesung am 05.03. 2020 mit der Berliner Autorin und Journalistin Alice Hasters. Schon zu Beginn stellte die Moderatorin Tala Al-Deen (Schauspielerin am Mannheimer Nationaltheater) klar, dass dies keine gewöhnliche Lesung sein wird. Zwar las Hasters kleinere Passagen aus ihrem Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus wissen wollen – aber wissen sollten“, der Abend gehörte aber vor allem den anwesenden Menschen anderer Hautfarbe und Herkunft und ihren eigenen, persönlichen Erfahrungen des täglich erlebten Rassismus.

Das hierzu nicht nur Äußerungen sondern auch Symbole zählen, wurde bei der von Al-Deen und Hasters gemeinsam vorgetragenen Erklärung zur Werbefigur des „Sarotti- Mohren“ an der Bar des Capitol Mannheim deutlich. Beiden fiel es sichtlich schwer, eine Veranstaltung an einem Ort durchzuführen, indem sich nach wir vor ein Symbol des Rassismus und der Sklaverei befindet. Die jetzt durch die verantwortlichen Personen getroffene „Lösung“ kann nicht akzeptiert werden, die Werbeanlage gehört demontiert und zum Beispiel in ein Museum in einem entsprechenden Kontext ausgestellt. Eine Erklärung, die beim anwesenden Publikum auf große Zustimmung und Beifall stieß.

Aufwühlende Erfahrungsberichte

Hasters las im Anschluss einen kurzen Auszug aus ihrem Buch. Die Nachfrage von Al-Deen, wie sie selbst mit bestimmten Situationen im Alltag umginge, nutzen beide als Einstieg, die Runde um alle anwesenden Zuhörer zu erweitern. So wurde aus einem ursprünglich als Autorenlesung geplanter Abend zu einem Abend des Austausches und Erfahrungsberichte. Und der tiefen Gefühle. Was der allgegenwärtige Rassismus mit Menschen anderer Hautfarbe, den „People of Color“ (PoC) emotional macht, wurde mehr als deutlich, als eine Zuhörerin unter Tränen Hasters für die Veranstaltung dankte.

Im weiteren Verlauf des Abends wurde insbesondere auch die Frage des strukturell existierenden Rassismus in Deutschland diskutiert. Zahlreiche Wortmeldungen und aufwühlende Erfahrungsberichte vieler Zuhörer zeigten auf, wie dringend hier etwas passieren muss. Allen Anwesenden war dabei klar, dass die Bekämpfung des alltäglichen Rassismus weiter großen Anstrengungen bedarf und leider auch Aufgabe zukünftiger Generationen sein wird.

Eine Aufgabe, die sich auch Mannheim sagt Ja! verschrieben hat. Oder wie es Gerhard Fontagnier in seinem Schlusswort zur Veranstaltung treffend formuliert hatte:

„Es genügt nicht alleine gegen Rassismus zu sein, man muss schon AntirassistIn sein“

 

Herzlichen Dank an alle Teilnehmer!

Bericht Kommunalinfo.de